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„Es ist wirklich vollbracht!“                         

Am 29. Juli 2021 verabschiedete Schulleiter Christian Gigla im Rahmen von vier aufeinander folgenden Feierstunden die zehnten Klassen der Reiffenstuel-Realschule und überreichte nach einem herausfordernden Schuljahr die Abschlusszeugnisse an die Absolventinnen und Absolventen.

In seiner Ansprache erinnerte der Schulleiter an die schwierigen Bedingungen im Präsenzunterricht und an Phasen des Distanzunterrichts, die das Lernen und insbesondere das Schulleben nicht leichtgemacht hätten. Oft waren Schlagzeilen zu lesen gewesen, welche die Sorge der Eltern und auch des Direktors, ob ein Abschluss in diesem Schuljahr überhaupt möglich sei, verstärkten: „Verlässt ein verlorener Jahrgang die Schulen?“ titelte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am 21. Januar und noch im Juni erschien in der taz ein Artikel über einen möglicherweise „ausgelaugten“ Jahrgang.

Die vier Klassen aber belehrten alle Pessimisten eines Besseren: Ein erfolgreicher Realschulabschluss im Schuljahr 2020/21 war möglich, alle Zehntklässlerinnen und Zehntklässler wurden zu den Prüfungen zugelassen, 98 % haben diese an der Reiffenstuel-Realschule bestanden und zwei Drittel schafften einen Notendurchschnitt mit 1 oder 2 vor der Kommastelle.

„Doch wie war das möglich?“, fragte Gigla und erklärte den Erfolg wissenschaftlich fundiert mit den Ergebnissen der sogenannten Hattie-Studie „Visible learning“: Nicht übermäßig technisches, webbasiertes Lernen, nicht Hausaufgaben oder Klassengrößen seien die ausschlaggebenden Faktoren für effektives Lernen, sondern die Personen, die daran beteiligt sind.

Für die fortwährende Unterstützung ihrer Kinder dankte Christian Gigla daher zunächst den Eltern, die laut der Untersuchung wesentlichen Einfluss auf den Lernerfolg hätten.

Der Dank des Schulleiters richtete sich darauf an das Kollegium und die Verwaltung der Reiffenstuel-Realschule, die durch ihre Motivation und Leidenschaft die Schülerinnen und Schüler stets gefördert, gefordert und zugleich behütet hätten. „The teachers make the difference“, zitierte Gigla Professor John Hattie.

Der wichtigste von insgesamt 138 Faktoren für erfolgreiches Lernen liege jedoch in den Schülern selbst: Alle Absolventinnen und Absolventen hätten fokussiert auf die Prüfungen hingearbeitet, ihre Fähigkeiten und Talente unter Beweis gestellt, Masken- und Testpflicht angenommen und am Ende alle Zweifler mit den hervorragenden Prüfungsergebnissen überzeugt. „Es ist also wirklich vollbracht“, stellte Christian Gigla fest und wünschte auch im Namen von Landrat Siegfried Walch für den nun beginnenden weiteren Lebensweg alles Gute und Gottes Segen.

Der Vorsitzende unseres Elternbeirats Bernhard Unterreitmeier schloss sich diesen Glückwünschen an und würdigte die außerordentlichen Leistungen der jungen Menschen in einer Zeit, aus der sie gestärkt hervorgehen mögen. Auf sehr persönliche Weise trug er die Grüße der jeweiligen Klassenelternsprecherinnen vor, die betonten, dass die Schülerinnen und Schüler an der Reiffenstuel-Realschule nicht nur inhaltliche Kompetenzen erworben hätten, sondern insbesondere die Entwicklung der geistigen und seelischen Reife immer im Fokus der Ausbildung gestanden habe. Auch Unterreitmeier dankte allen Verantwortlichen der Schule für ihren Einsatz und ihr Bemühen um die anvertrauten Jugendlichen, deren Geduld, mit der sie alle aktuellen Herausforderungen gemeistert haben, ein Vorbild für viele Erwachsene sei.

Im Anschluss wurden die Abschlusszeugnisse aus den Händen des Schulleiters, jeweils begleitet von den Klassenleitern Barbara Wörnle, Elfriede Osenstätter, Christoph Hauser und Birgit Wengbauer, vergeben. Zehn Absolventinnen und Absolventen erreichten einen Notendurchschnitt von 1,50 und besser: Nina Schallenberg (Klasse 10c), Jahlia Gehrmann (Klasse 10d), Laura Krug (Klasse 10c), Florian Roider (Klasse 10c), Amelie Wollmann (Klasse 10d), Johannes Wolfgruber (Klasse 10c), Christian Hunklinger (Klasse 10d), Matthias Parzinger (Klasse 10c) und Thomas Prantler (Klasse 10c). Als Jahrgangsbester schloss Maximilian Hunklinger aus der Klasse 10c seine Realschulzeit mit einem Traumschnitt von 1,09 ab. Mit Buchgutscheinen und einer Auszeichnung des Landrats wurden diese bemerkenswerten Ergebnisse zusätzlich gewürdigt. 

Umrahmt waren die vier Feiern von einfühlsamen Musikbeiträgen der Tanzlmusi, die mit dem „Berta-Landler“ und der „Sternpolka“ ebenso für festliche Momente sorgte, wie die Lieder, vorgetragen von Mitgliedern der Bandklasse 5b sowie von Evelyn Burghardt.

Allen Widrigkeiten zum Trotz haben unsere Abschlussschülerinnen und -schüler „die Hindernisse und Schwierigkeiten“ einfach „als Stufen“ genützt und sind in die „Höhe gestiegen“, indem sie sich an diesem Tag selbst für ihre Entbehrungen und Mühen des vergangenen Schuljahres belohnten. Mit dieser Beschreibung, ausgedrückt durch Worte, die dem Philosophen Friedrich Nietzsche zugeschrieben werden, entließ Schulleiter Christian Gigla den „außergewöhnlichen, ausdauernden und erfolgreichen Jahrgang“.

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